An der Grundschule Bexbach haben wir uns für einen neuen Weg entschieden, um mit Unterrichtsstörungen umzugehen. Dieses neue Konzept wurde in der 1. Schulkonferenz des Schuljahres 2022/23 abgestimmt und einstimmig beschlossen. Hier nähere Informationen für Sie.

Sollten Sie hierzu Fragen haben, wenden Sie sich an den Klassenlehrer Ihres Kindes.

 

Pädagogisches Konzept des „Auszeitraums Wolke“

Unser oberstes Ziel ist es, lernbereite Schüler zu schützen, ihnen ungestörten und qualitativ guten Unterricht anzubieten.

Ein weiteres Ziel besteht darin, häufig störenden Schülern Hilfen und Auszeiten anbieten zu können.

 

Vor der Auszeit

Damit die Schüler störungsfrei lernen und die Lehrkörper störungsfrei unterrichten können, werden folgende Maßnahmen bei Bedarf eingeleitet.

Zunächst werden die Schüler an ihr Klassenziel bzw. an ihr individuelles Ziel erinnert. Je nach Klassenlehrer wird gewünschtes Verhalten zusätzlich durch Token-Systeme verstärkt.

➔ Diese fünf Fragen dienen zur Unterstützung bei Unterrichtsstörungen.

1. „Was tust du gerade?“

2. „Gegen welche Regel verstößt du mit deinem Verhalten?“

3. „Was passiert, wenn du dich nicht an die Regel hältst?“

4. „Wofür entscheidest du dich? Möchtest du im Auszeitraum über dein Verhalten nachdenken oder möchtest du dein Störverhalten aufgeben und in der Klasse bleiben?“ - „Es ist deine Entscheidung! Du darfst entscheiden!“

5. „Falls du doch wieder störst, was passiert dann?“

 

➢ „Karte Wolke“ (Kind entscheidet selbst) ➔ kein Eintrag ins Klassenbuch ➔ keine Reflexion

 

Kommt es durch den Schüler weiterhin zu Störungen geht dieser mit der „Karte Gewitter“ in die Wolke. Ab dann gilt:

 

Der Lehrer trägt dies sofort in das Klassenbuch ein. Der Förderlehrer in der Wolke trägt den Namen in entsprechender Kartenfarbe in das LOG-Buch ein.

Die Schularbeit wird zuerst bearbeitet. Danach erfolgt die Beschäftigung mit dem Reflexionsbogen. Dieser wird, wenn die Zeit nicht ausreicht, zu Hause beendet. Ob es von den Eltern unterschrieben werden muss, entscheidet der betreffende Lehrer.

Kein Schüler wird durch Lehreranweisung in den Auszeitraum geschickt, denn in jedem Fall hat er sich zuvor durch sein Verhalten mehr oder weniger selbst bewusst dazu entschieden. 

Bei absoluter Arbeitsverweigerung werden diese Schüler zunächst nur beaufsichtigt.

Im Auszeitraum bekommen die Schüler jederzeit die Möglichkeit, sich mit einer unbeteiligten Person auszutauschen und ihre Sicht der Dinge zu schildern. Oft helfen solche Gespräche und ein hohes Maß an Akzeptanz, dass die Schüler ihr Verhalten wieder steuern können und emotional stabilisiert werden.

 

Rückkehr in den Unterricht

Nach dem Auszeitraumbesuch „Gewitter“ ist es die Verantwortung der Schüler, mit dem Klassen- bzw. Fachlehrer wieder in Kontakt zu treten und die Reflexionsbögen ebenso wie die erledigte Arbeit zu zeigen und zu besprechen.

Der Lehrer, in dessen Unterricht der Schüler in den Auszeitraum geschickt wurde (Gewitter), kontrolliert den Nachdenkzettel und heftet diesen in seiner Dokumentation ab.

Die Auszeit gilt immer bis zum Ende der Schulstunde.

 

Helfer und Belohnung

Kinder dürfen zur Belohnung in die Wolke und dort freispielen. In dem Saal befinden sich vielfältige Gesellschaftsspiele und anregendes Beschäftigungsmaterial. Wenn die Jungen und Mädchen mit diesem Hintergrund den Raum besuchen, erhalten diese die „Karte Sonne“

Zuverlässige Dritt- und Viertklässler können auch zum Helfen/Unterstützen in die Wolke geschickt werden („Karte mit Sonne und Händen“). Wird keine Hilfe benötigt, können die Kinder ebenfalls freispielen.

 

Somit ist der Auszeitraum Wolke universal und kann von allen Kindern zu jeder Zeit genutzt werden, sofern sie sich selbst dazu entscheiden.